Ein Erfahrungsbericht unserer spannenden Reise in die Zukunft bei den SpaceWalk Talks 2023
Am 9. November fanden die ersten „SpaceWalk Talks 2023 – Zukunft lernen!“ bei robotspaceship in Mainz statt. Mit dabei war auch ein Teil von RMPrivacy, der sehr inspiriert und mit vielen neuen Ideen wieder nach Hause ging.
Es war ein Tag, der nicht nur von technologischer Innovation geprägt war, sondern auch von inspirierenden Diskussionen und spannenden Ideen für das Unternehmen. Die Botschaft war klar: Die Zukunft der Arbeit ist eine Koexistenz von Mensch und Maschine und die Anpassung an diese neue Realität ist unerlässlich.
„Aus Zukunft wurde noch nie so schnell Gegenwart!“ – Raphael Gielgen, Trendscout Vitra
Den Beginn machte Raphael Gielgen, der als Trendscout für Vitra durch die ganze Welt reist, um herauszufinden, wie sich unsere Arbeit und der Ort unserer Arbeit zukünftig verändert. Spannend teilte er seine Einsichten über eine neue Ära in der Wirtschaft, die durch die Herausforderungen der letzten Jahre, geprägt von der Corona-Pandemie und anderen Krisen, eingeläutet wurde. Lange Zeit war der wirtschaftliche Erfolg durch Globalisierung, preisgünstige fossile Brennstoffe und einen überwiegend friedlichen Welthandel geprägt. Doch aktuell erleben wir eine deutliche Ausweitung von Schulden und einen technologischen Fortschritt, der erfordert, dass wir uns intensiver mit unserer Arbeit und dem täglichen Arbeitsumfeld auseinandersetzen müssen. Folgende Fragen werden dabei für die Unternehmen aufgeworfen: Wie schnell wird aus Zukunft Gegenwart? Woran arbeiten wir in der Zukunft? Mit welchen Tools arbeiten wir in der Zukunft? Mit wem arbeiten wir in der Zukunft zusammen? Wo arbeiten wir in der Zukunft, physisch und virtuell?
Fragen und Themen, für die Unternehmen wie Toyota und LG jeweils eigene Städte geschaffen haben, wo sich tausende Mitarbeitende der Unternehmen nur mit Innovationen und einer proaktiven Herangehensweise an die „Märkte von morgen“ beschäftigen.
„Mitarbeitende, die sich einbringen, sind motiviert und haben gute Ideen“ – Claudia Feiner, Senior Manager bei diconium
Gemeinsam begaben wir uns in Claudias Feiners Vortrag auf eine fesselnde Heldenreise, inspiriert von Star Wars, und tauchten ein in ihre eigene, höchst persönliche Heldenreise, als sie die LGBT+-Community bei Porsche ins Leben rief. Dabei wurde deutlich, wie entscheidend Communities innerhalb von Unternehmen sind, um sie zukunftsfähig zu gestalten. Mitarbeitende, die ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen haben, zeigen in der Regel höheres Engagement und bringen innovative Ideen ein, die den Fortschritt vorantreiben. Darüber hinaus zeigte Claudia auf, dass diese Mitarbeitenden oft loyaler sind und im Team besser zusammenarbeiten, da sie ihre Kollegen gut kennen und einschätzen können. Unternehmensentwicklung erfordert nicht nur Einzelpersonen, sondern ein gesamtes Team, eine Bewegung, die gemeinsam die Innovation vorantreibt.
„Ich nehme mir einen Raum, in dem ich teste – ganz ohne Druck.“ – Julian van Dieken, AI Artist
Ebenfalls ein Highlight war der Vortrag von Julian van Dieken über KI-Tools. Gesehen haben seine Werke bestimmt viele, beispielsweise als Hintergrundbild in der Anmoderation der Tagesschau, wo Angela Merkel und Barack Obama gemeinsam am Strand zu sehen waren. Julian führte uns vor Augen, welche Möglichkeiten bereits durch KI-Tools realisiert werden können, welche Tools existieren und warum es unabdingbar ist, den Anschluss an diese rasant fortschreitende Entwicklung nicht zu verlieren. Die Auswirkungen der KI durchdringen derzeit sämtliche Branchen, weshalb eine spielerische Herangehensweise nicht nur im professionellen Kontext und im Arbeitsumfeld unerlässlich ist. Julian betonte, dass dies ohne Neugier und ein gewisses Maß an Mut nicht möglich ist. Ein experimentelles Umfeld, sei es durch Unternehmen selbst oder durch eigens geschaffene Abteilungen, kann dabei den Weg für das Lernen und die Implementierung neuer Technologien in Unternehmen ebnen.
„Große Veränderungen stehen nicht im luftleeren Raum – sie stehen im Zusammenhang mit (anderen) (technologischen) Trends“ – Stephan Bauer, Experiential Marketing Manager bei Microsoft
Was das Metaverse genau ist und wo die Reise hingehen wird, hat uns Stephan Bauer gezeigt. Angefangen hat die Digitalisierung bei riesigen Rechenzentren, nun haben wir jederzeit Zugriff auf leistungsfähige Geräte in unseren eigenen vier Wänden. Dann folgte das Internet, das Mobiltelefon und das Cloud-Computing. Das nächste Paradigma, das sich abzeichnet, ist das des Metaversums. Dabei wurde auch deutlich, dass das Neue nicht ohne das „Alte“ funktioniert. Ferner zeichnen sich für das Metaverse drei Stränge ab: ein Consumer Metaverse, ein Industrial Metaverse und ein Enterprise Metaverse. Diese überschneiden sich zwar alle und unterscheiden sich dennoch. Auch bei diesem eindrucksvollen Blick in die Zukunft bleibt jedoch der Austausch von Mensch zu Mensch und neues immersives Lernen ein unerlässlicher Bestandteil, der immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Im Abschlusspanel mit Benny Mandos von GOT BAG, Carsten Herzhoff von Lohmann, Sabine Bittman von BITO-Campus und Eva Vollmer von ZUKUNFTSWEINE erhielten wir einen Eindruck, wie (zum Teil auch alteingesessene Unternehmen) aus der Region jeden Tag Zukunft leben und neue Geschäftsmodelle rund um das Kerngeschäft vorantreiben.
Unser Fazit
Wir hörten von KI-Systemen, die repetitive Aufgaben übernehmen und neue Chancen für kreatives und strategisches Denken schaffen. Von KI-Tools, die bereits jetzt Gedanken vertronen oder verbildlichen können, ohne dass sie eine konkrete Anweisung erhalten. Die Spacewalk Talks waren für uns eine Inspiration für die Zukunft unserer Arbeit bei und von RMPrivacy selbst. Wir sind mit vielen Ideen im Gepäck gegangen und wenden vor allem das experimentelle Lernen und Spielen in unserem Arbeitsalltag an.
Andererseits wird sich auch erst zeigen, welchen rechtlichen Rahmen wir, auch im Umgang mit personenbezogenen Daten haben wollen bzw. welchen wir, etwa von der Europäischen Union, beispielsweise in Form des AI-Acts, bekommen werden.
Es ist klar, dass die Welt der KI rasant voranschreitet und wir Zeug:innen einer noch nie dagewesenen schnelllebigen Welt sind. Wissen selbst wird immer unbedeutender. Es wird immer wichtiger, sich anzueignen, Neues zu erlernen. Dabei kristallisiert sich aber auch heraus, dass emotionale Intelligenz, Menschlichkeit, Werte und die Interaktion von Mensch zu Mensch immer wichtiger werden und uns ganz wesentlich von Maschinen unterscheiden.
Bildnachweise für diesen Beitrag: Bilder im Beitrag robotspaceship, Titelbild: © mindscapephotos stock.adobe.com
AUTORIN
Sarah Tavcer ist Volljuristin und als externe Datenschutzbeauftragte sowie Datenschutzberaterin bei der RMPrivacy GmbH für Unternehmen und öffentliche Stellen tätig. Darüber hinaus ist sie Dozentin an der Hochschule Worms für die Vorlesung „Einführung ins IT-Recht“.