Google verkauft die Privacy Sandbox, seine Alternative zu Drittanbieter-Cookies, als Datenschutzfunktion. Dagegen reichte noyb nun Beschwerde ein, da das Tracking anders weitergehe und das Tool nicht datenschutzkonform sei.
Sachverhalt
Die österreichische Organisation noyb hat bei der österreichischen Aufsichtsbehörde Beschwerde gegen Googles Privacy Sandbox eingelegt. Diese Technologie, die als Ersatz für Drittanbieter-Cookies dient, soll laut Google die Privatsphäre der Nutzenden schützen, obwohl zielgerichtete Werbung ermöglicht wird. Noyb argumentiert jedoch, dass die Privacy Sandbox eine neue Form des Trackings darstellt, da weiterhin der Browserverlauf und jede Online-Bewegung der Nutzenden verfolgt werden. Der Unterscheid sei, dass die Werbethemen nach Topics den Nutzenden zugeordnet werden. Diese ergeben sich aus dem Nutzerverhalten selbst.
Kritik an Privacy Sandbox
Noyb kritisiert, dass Google Nutzende über die tatsächlichen Funktionen und die Auswirkungen ihrer Zustimmung in die Irre führt, indem es „Dark Patterns“ oder manipulative Designtricks verwendet, um extrem hohe Zustimmungsraten zu erreichen. Trotz der Behauptung, einige Tracking-Cookies zu blockieren, verwendet Google weiterhin Nutzerdaten für personalisierte Werbung. Die DSGVO verlangt eine rechtmäßige und nachvollziehbare personenbezogene Datenverarbeitung. Durch die Praktiken von Google werde dagegen verstoßen, so noyb. Es erfolgt insbesondere keine informierte Einwilligung nach den Vorgaben der DSGVO.
Wie eine Einwilligung bei technisch nicht notwendigen Cookies erfolgen sollte, kann hier nachgelesen werden.
Der Fall betont die Notwendigkeit für Transparenz und tatsächliche Kontrolle der Nutzenden über ihre Daten und wirft ein Licht auf die Praktiken von Tech-Riesen wie Google im Umgang mit Datenschutz und Nutzerinformationen. Noyb fordert ein hohes Bußgeld für Google, um das Unternehmen zur Einhaltung der DSGVO zu zwingen.
Die Beschwerde von noyb können Sie hier nachlesen.
Bildnachweis: KI generiert